Wie gestaltet man einen Bereich neben barrierefreien Bänken?

Was ist der Unterschied zwischen einer barrierefreien Bank und einer normalen Bank im öffentlichen Raum? Auf den ersten Blick sollten diese Unterschiede nicht sichtbar sein, um nicht den Eindruck der "Andersartigkeit" einer solchen Bank zu erwecken. Es gibt jedoch einige allgemeingültige Grundsätze, die es ermöglichen, Bänke zu schaffen, die für Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen und alle anderen Bedürftigen freundlich und gleichzeitig für Menschen ohne Behinderungen mit unterschiedlichen anthropometrischen Abmessungen bequem sind. Mit einem Wort: Bänke für alle.

Die barrierefreie Bank ist eine zusätzliche Ausstattung des öffentlichen Raums als Ruhe- oder Erholungsort. Sie kann sowohl im Freien, z.B. in Wohnsiedlungen, Parks, Grünanlagen, Spielplätzen, Promenaden, als auch in Innenräumen, z.B. in Flughäfen, Bahnhöfen, Einkaufszentren usw., installiert werden. Bänke vor Büros, Kliniken, Museen, Schulen usw. werden ebenfalls zur Erholung genutzt.

 

Ergonomie für alle

Was macht einen Stuhl bequemer als einen anderen? Ergonomie. Bei den Bänken ist dies von grundlegender Bedeutung. Eine barrierefreie Bank muss für Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen und alle, die sie ohne das Risiko von Rückenschmerzen und Aufstehproblemen nutzen möchten, geeignet sein. Die Unterschiede zeigen sich vor allem in der Höhe der Bank vom Boden aus sowie in der Tiefe der Sitzfläche und ihrer Profilierung, damit der Benutzer nicht vom Sitz rutscht.

Das Gleiche gilt für die Rückenlehne der Bank, die mit einer Stütze für das Kreuzbein ausgestattet ist und die richtige Neigung sowie Form hat, um der Anatomie der Wirbelsäule zu entsprechen. Die Rückenlehne steht im Gegensatz zu herkömmlichen Bänken nicht senkrecht zur Sitzfläche.

Eine barrierefreie Sitzbank muss darüber hinaus mit Armlehnen ausgestattet sein, die nicht nur beim Sitzen guten Halt und Stabilität bieten, sondern auch beim Hinsetzen und Aufstehen sowie beim Wechsel vom Rollstuhl auf die Bank ein wichtiges Element sind. Sie müssen breit und profiliert sein, um die Benutzung der Bank zu erleichtern.

Bei der barrierefreien TERMA Bank werden alle diese Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus ist die äußere Armlehne so gestaltet, dass sie eine stabile Auflagefläche für Krücken, Nordic-Walking-Stöcke, Blindenstöcke und andere kleine Mobilitätshilfen bietet. Die Bank ist aus Verbundwerkstoff sowie HDPE-Platten hergestellt. Diese sind wartungsfrei, UV-beständig und verlieren nicht ihre Farbe. Das Gestell der Bank besteht aus schwarzem Kohlenstoffstahl, der mit einer Epoxidschicht geschützt und in einer RAL-Farbe pulverbeschichtet ist.

 

Barrierefreie Bank an einem nicht barrierefreien Ort

Ein sehr häufig gemachter Fehler ist es, eine barrierefreie Bank in einem städtischen Raum zu gestalten, der nicht barrierefrei ist. Was bedeutet das? Der Platz neben der Bank ist nicht an die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätsgraden angepasst und schließt die Möglichkeit aus, sich auszuruhen. Meistens ist dies auf architektonische Barrieren zurückzuführen - hohe Bordsteinkanten auf Gehwegen, die für einen gesunden Menschen kein Problem darstellen, wohl aber für einen Senioren oder eine Person mit einer Behinderung. Außerdem ist neben der Bank nicht genug Platz, um dort einen Rollstuhl, einen Kinderwagen oder einen Buggy abzustellen. Dies führt zu Behinderungen, Frustration bei den Passanten und einem Sicherheitsrisiko bei vorbeifahrenden Fahrrädern, Motorrollern usw. In der Regel befindet sich direkt neben der Bank ein Mülleimer, was das Abstellen eines Kinderwagens unmöglich macht, oder der Bereich neben der Bank ist mit Gras bewachsen oder mit losem Pflaster bedeckt, was den Zugang automatisch einschränkt.

Nicht jeder Rollstuhlfahrer möchte auf eine Bank umsteigen. In dieser Situation bietet die Bereitstellung eines Sitzes neben der Bank mit einer gepflasterten Oberfläche und ohne Bordsteinkanten die Möglichkeit, den Rollstuhl mit der Rückenlehne auf der Verlängerung der Rückenlehne der Bank zu positionieren. In dieser Situation sitzen alle nebeneinander und Unterschiede sind nicht wahrnehmbar, weil sie den gleichen Zugang zum Erholungsraum haben. Es lohnt sich, dies bei der Gestaltung einer solchen Fläche zu bedenken, denn leider sind die meisten Bänke im öffentlichen Raum falsch gestaltet.

 

Wie gestaltet man den Raum neben einer Bank?

Neben der Sitzbank muss eine befestigte Fläche vorhanden sein, die für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Rollstuhlfahrer geeignet ist. Auf einer Seite der Bank sollte Platz für einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen vorgesehen werden. Gemäß den Empfehlungen für Barrierefreiheitsstandards, die als Americans with Disabilities Act (ADA) herausgegeben wurden und die sich mit der Gestaltung von öffentlich genutzten Plätzen, kommerziellen Einrichtungen sowie staatlichen und kommunalen Einrichtungen befassen, sollte dies eine Fläche von 915 x 1200 mm sein, die den Gehweg nicht überlappt und eine Verlängerung der Bank darstellt. Auch die Bank selbst muss vom Gehweg zurückgesetzt sein, damit die Beine der Sitzenden den Gehweg nicht versperren.

 

In Räumen, in denen Fernreisen erforderlich sind, sollten Sitzgelegenheiten maximal alle 30 m bereitgestellt werden.

Projektowanie bez barier – wytyczne, Kamil Kowalski, Fundacja Integracja

 

 

Zwischen der Gehfläche und der Fläche um die Bank herum sollten keine hohen Bordsteine vorhanden sein. Am besten ist es, wenn die beiden Flächen fließend ineinander übergehen, ohne dass es klare Trennung vorhanden ist. Wenn eine Person mit einer Behinderung von einem Rollstuhl auf eine Bank umsteigen möchte, bedeutet das Vorhandensein eines Bordsteins, dass sie nicht in der Lage ist, ausreichend nah an die Bank heranzufahren, um sicher vom Rollstuhl auf die Bank umzusteigen.

Eine Person, die am Rand der Bank sitzt, und die Person im Rollstuhl neben der Bank (wenn sie nicht das Bedürfnis hat sich auf die Bank zu setzen) sollten das Gefühl haben, nebeneinander zu sitzen und sich frei unterhalten zu können. Die Rückenlehne des Rollstuhls sollte mit der Rückenlehne der Sitzbank eine Linie bilden können. Die Oberfläche des Freiraums darf nicht abschüssig (die maximal zulässige Neigung beträgt 2 %) oder uneben sein. Außerdem muss ein stabiles und sicheres Anhalten des Rollstuhls ermöglicht werden.

Sollte eine Person mit einer Behinderung auf die Bank umsteigen, wird der Platz mit dem leeren Rollstuhl besetzt und stört dadurch nicht die Passanten, die auf dem Gehweg unterwegs sind.

Die freie Fläche neben der Bank ermöglicht ebenso die Möglichkeit, einen Kinderwagen, einen Rollator oder z.B. einen Scooter oder Tretroller abzustellen.

Ein häufig begangener Fehler besteht darin, Mülleimer in der Nähe von Bänken aufzustellen. Dies schließt die Möglichkeit aus, diesen Raum für Rollstühle zu nutzen oder schafft einfach einen unnötigen Abstand zwischen den Sitzenden und den Rollstuhlfahrern. Neben einem Abfalleimer zu sitzen ist außerdem nicht sehr angenehm. Der Abfalleimer sollte daher entweder auf der anderen Seite der Bank oder außerhalb des Freiraums aufgestellt werden.

 


Bei der Anpassung des Platzes an die Bedürfnisse von Blinden empfiehlt sich der Einsatz von Integrationswarnfliesen mit den Maßen 30 x 30 cm auf der gesamten Gehweglänge neben dem Kommunikationsweg. Dank dieser Lösung weiß eine blinde oder sehbehinderte Person, dass sie sich einem Ort nähert, der besondere Aufmerksamkeit erfordert, und wird bei der Suche nach einem Sitzplatz nicht auf die Bank stoßen.